Infos Produktion 1999
von Curt Goetz / Regie: Peter Widmer
Die Aufführungen
Premiere | Samstag 27.2.1999 im Propsteikeller Klingnau |
Spieldaten | 27. Februar und 5./6./12./13./19./20./24./26./27. März 1999 |
Vorstellung | jeweils 20:15 Uhr Theaterbeiz ab 19:00 Uhr |
Eintritt | Erwachsene CHF 20.- Schüler/Studenten/Lehrlinge CHF 12.- |
Vorverkauf | Papeterie Brunner, Klingnau |
Die Personen
Darsteller | Cliff Clifford, Schriftsteller | Tino Lüscher |
Gwendolin McDonald, Schauspielerin | Susi Bopp | |
Robert, Kameramann | Heinz Baumgartner | |
Louella, Schauspielerin | Brigitte Erni | |
Samantha Coroni, Filmproduzentin | Alice Schifferle | |
Dave Davenport, Regisseur | Marcel Erni | |
Mary Puffington, Schauspielerin | Jutta Hauenstein | |
Graf Dietz von Dingelsdorf | Nick Stöckli | |
Edith von Putteisen, genannt Putt | Julia Born | |
Charly | Jonny Schifferle | |
Elevinnen | Christine Andreatta Sarah Nöthiger Christine Fedier |
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Bill, Cowboy | Jonny Schifferle | |
Jane, Kamera-Assistentin | Barbara Holenstein | |
Radioansagerin | Christine Fedier | |
Indianer | Hansruedi Born Martin Geiger Barbara Wick Daniel Widmer |
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Cowboys | Christine Andreatta Mariana Born Max Bruderer Bettina Geiger |
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Reporter | Mariana Born Bettina Geiger Daniel Widmer |
Bühnenbild |
Ingrid Baldinger Sarah Nöthiger |
Bühnenbau | Jonny Schifferle Barbara Holenstein Theo Steiner Martin Geiger |
Kostüme | Bettina Geiger Eva Gautschi |
Requisiten | Marlen Spatny Jutta Hauenstein |
Maske | Christine Andreatta Christine Fedier |
Frisuren | Brigitte Vogel |
Licht / Technik | Theo Steiner |
Theaterbeiz | Max Bruderer Martin Geiger |
Dekoration | Ingrid Baldinger |
Werbung | Stefan Wick Nick Stöckli Jan Da Rin Heinz Baumgartner |
Abendkasse |
Silvia Hübscher |
Regie | Peter Widmer |
Das Stück
Hollywood ist schon in den Zwanzigerjahren der Magnet, von dem die Personen und die Ereignisse angezogen werden. Ein erfolgreicher Filmautor feiert in seiner Villa seinen fünfzigsten Geburtstag. Weil er sich zu intim mit einer befreundeten Schauspielerin abgibt, brennt seine Lebenspartnerin mit einem ebenfalls befreundeten Kameramann durch. So weit also alles gemäss gängigem Klischee. Weniger Klischee beinhaltet dann aber, dass der erzürnte Autor sich rächt und seine untreue Geliebte beerdigen lässt, natürlich mit der notwendigen Publicity. Dazwischen rumoren live-Indianer und live-Cowboys herum, ein ausgedienter deutscher Diplomat verirrt sich mit seiner Nichte aufs Set, ein Wüstenlöwe sorgt zusammen mit etwas zu alten und etwas zu jungen Schauspielerinnen für Aufregung und Intrigen. Die Handlung läuft schnell und schonungslos, vorangetrieben durch den unstillbaren Drang nach dem Dollar.
Der Autor
[Curt Goetz anlässlich seines 10. Geburtstags] “Am 11. November, morgens um fünf Uhr, wie ich mich deutlich erinnere, wurde ich geboren, meine Mutter war furchtbar stolz auf mich, während mein Vater bei meinem Anblick bemerkte, `was wir wirklich gebraucht hätten, wäre eine Kommode gewesen.”
Der Vater war ein Basler und die Mutter eine Deutsche italienischer und französischer Abstammung. Aufgewachsen war Curt Goetz in Halle. Mit achtzehn Jahren kam er als Schauspieler zum Theater, über Provinzbühnen nach Berlin, wo er in Stücken von Shaw debütierte. Sein erstes Stück «Der Lampenschirm», das er kein Stück in drei Akten’ nannte, schrieb er 1911. Von 1915 an wirkte er beim Film als Schauspieler, Drehbuchautor und Co-Regisseur. Am Wiener Theater in der Josefstadt lernte er seine Frau kennen, die Schauspielerin Valerie von Martens, und heiratete sie unverzüglich. Sie war die Tochter eines Admirals der österreichisch-ungarischen Marine, die zur Bühne durchgebrannt war. Sie wurde seine Partnerin auf der Bühne und in den Filmen, die er nach seinen Stücken schrieb und inszenierte. Sie gaben ein vollkommen aufeinander eingespieltes Paar ab, zwei verehelichte Pointen. Er ging mit seinen Stücken auf Tournee, eine Schleppe der guten Laune und des Gelächters hinter sich herziehend. 1933 nahm er Wohnsitz in der Schweiz. Auf einer Amerika-Reise wurde er vom Krieg überrascht. An Kriegspropaganda-Filmen in Hollywood wollte er sich nicht beteiligen («Nazis hätte ich auch in Deutschland spielen können»). Er überbrückte die Zeit, indem er in Beverly Hills 2000 Hühner züchtete. Im Herbst 1946 kehrte er nach Deutschland zurück, wo e seine erfolgreichsten Bühnenstücke «Dr. med. Hiob Prätorius», «Das Haus in Montevideo» und «Hokuspokus» verfilmte. Zu seinem 70. Geburtstag führte er seine Einakter «Miniaturen» mit grossem Erfolg in Berlin auf. Er starb am 22. September 1960 im Krankenhaus von Grabs im Kanton St. Gallen und wurde in Berlin beigesetzt. Curt Goetz war immer ein Herr auf der Bühne und im Leben, ein Herr von weltmännischem Charme,ein eleganter Plauderer, ironisch, doch ohne Bosheit. Er wollte die Welt nicht ändern, sondern unterhalten. Er gehört zu den besten Autoren von deutschen Boulevard-Komödien.(aus: G. Hensel: Spielplan und dtv: Theaterlexikon)